Bernstein auf Baltrum

Mit ein bisschen Glück kann man am Strand von Baltrum Bernstein finden. Bernstein ist ein fossiles Harz, teilweise weit über 200 Millionen Jahre alt. Aus Bernstein werden heutzutage hauptsächlich Schmuckstücke angefertigt. Die alten "Steine" erlauben uns aber auch einen Blick in die Vergangenheit, denn sie bestehen nicht nur aus reinem Baumharz, sondern sie schließen oft auch Pflanzen und Tiere aus vergangenen Zeiten ein. Diese Einschlüsse (Inklusen) liefern uns heutzutage interessante Informationen über die Pflanzen- und Tierwelt vor Millionen von Jahren. Nicht selten werden heutzutage Bernsteine gefunden, in denen sich noch unbekannte Kleintiere finden lassen.

Baltrum und Bernstein in der Geschichte

Wir gehen heute davon aus, dass es auf Baltrum vor langer Zeit reichlich Bernstein gab. Denn auch heute noch werden auf Baltrum regelmäßig Bernsteinstücke gefunden - teilweise faustgroß. Und weil Bernstein immer schon ein begehrtes Material war, das zu Zeiten des römischen Reichs mitunter teurer gehandelt wurde als Gold, findet Bernstein auch Erwähnung in historischen Berichten. Und daher lassen sich heute in alten Aufzeichnungen viele Hinweise auf Baltrum entdecken.

So schreibt z.B. der griechische Forschungsreisende Pytheas von Massila 350 bis 320 vor unserer Zeit über seinen Weg vorbei an einer Bernsteininsel, die in der Nordsee lag. Er nannte diese Insel ABALUS. Die Einwohner würden den Bernstein anstelle von Holz als Brennstoff verwenden und ihn den benachbarten Teutonen verkaufen. Andere Gelehrte wie Diodorus Siculus nennen diese Insel auch BASILIA, ABALCIA, BALCIA, GLESARIA und GLAESARIA.

Ist Baltrum also die Bernsteininsel Abalus? Das können wir heute nicht genau sagen, zumal die ostfriesischen Inseln sich in den vergangenen Jahrhunderten stark verändert haben. Jahrhundertelang wurde Sand im Westen abgetragen und im Osten wieder angespült und auch starke Sturmfluten hinterließen ihre Spuren. "Es spannt sich ein Schleier über das Vergangene. Behaupten kann man viel, beweisen nichts, weder positiv noch negativ. Aber man kann Indizien zusammentragen, und wenn sie zueinander passen wie ein Mosaik, dann darf man wohl glauben, die Wahrheit an einem Zipfel gefaßt zu haben."

Bernstein suchen und finden auf Baltrum

Wie erkennt man Bernstein? Wo kann man auf Baltrum am besten Bernstein finden? Und wann kann man ihn am besten finden?

Bernsteine sind leichter als Steine. Ihre Farbe reicht von weiß über gelb, orange, rot bis hin zu einem Braunton und der Bernstein kann in seinem Innern milchig oder klar sein. Der Fachmann klopft mit dem Fundstück gegen einen Zahn. Dabei sollte ein "weicher Ton" erklingen; Steine klingen deutlich härter. Wenn man Bernstein schleift oder poliert, so verrät ein ätherischer Duft, dass es sich nicht um einen Stein handeln kann. Die ätherischen Gase werden übrigens auch freigestezt, wenn Bernstein z.B. mit einem Feuerzeug entzündet wird.

Bernstein findet man am Strand, denn dort er wird von der Flut angespült oder freigelegt. Am West- und Ostende der Insel Baltrum hat man gute Chancen Bernstein zu finden. Am besten sucht man im Bereich der Flutmarke (der breite Streifen aus angespültem Tang und Hölzern). Das besten Voraussetzungen für die Bernsteinsuche auf Baltrum lauten: Nach Stürmen aus Nord-West und wenn der Wind dann abflaut mit Stärke 1-2 aus nördlicher Richtung. Eine gute Fundstelle liegt zwischen Anleger und erster Buhne im Westen der Insel.

Die beste Zeit zum Suchen ist nach Fluten mit viel Wind und hohen Wellen. Dann kann man dann zwischen Tang, Muscheln, Sand und Hölzern das eine oder andere Bernsteinstück finden - sofern andere nicht schneller waren. Kleine Bernsteinstücke findet man eigentlich immer, münzgroße Stücke gelegentlich. Faustgroße Stücke sind heutzutage sehr seltene Glücksfunde. Suchen und finden kann eigentlich jeder wie der Sammelbericht eines Anfängers eindrucksvoll beweist. Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Und was kann man damit machen? Bernstein kann geschliffen und poliert werden, um aus dem rauhen Stein ein goldenes, klares Schmuckstück zu formen. Beim Schleifen setzt Bernstein ätherische Düfte frei. Wie das Schleifen funktioniert (und vieles mehr) verrät uns die Seite Ambertop mit Tipps rund um Bernstein.

Doch auch in seiner Rohform mit Verwitterungskruste wird Bernstein als Schmuck getragen. Hat man ein münzgroßes Stück gefunden, ist es am einfachsten, es zu durchbohren und das Fundstück auf ein Lederband zu fädeln und als Kette oder Armband zu tragen.

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Bilder von Bernstein

Unbehandelter Bernstein in verschiedenen Farben Mücken in Bernstein Spinne in Bernstein